Geschichte der Gothics
Ursprünglich entstammt der Begriff Gothic der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts den "Schauer-Romanen", Gothic-Novels genannt. Diese spielten mit Vorliebe auf Friedhöfen oder Spukschlössern und erfreuten sich großer Beliebtheit.
In den 70er Jahren enstand die Punk-Sezene, die auf den britischen Inseln von Bands wie Sex Pistols berühmt gemacht wurde. Kennezeichen der Punk-Szene waren alkoholfreudige, meist friedfertige und arbeitsscheue Jugendliche, die gegen den Staat rebellieren wollten und dies in martialsichem Auftreten mit Anklängen an Militär-Kleidung nach ausen zeigten. Beliebete Haustiere waren Ratten, weil diese von der bürgerlichen Gemeinschaft als abstossend empfunden wurden. Auf der Suche nach der eigenen Identität durchfeierte die Punk-Szene einige Jahre bis sie Mitte der 80er Jahre vom Kommerz entdeckt und für diesen vereinnahmt wurde.
Aus der Punk-Szene und der New-Wave-Szene entwickelte sich Anfang der 80er Jahre die Gothic-Scene, deren Anhänger in Deutschland als Grufties bezeichnet wurden und werden. Die Anhänger der Gothic-Scene legen sehr viel Wert auf ihr Äußeres und sind meist friedfertige und sensible Charaktere aus intaktem Elternhaus.
Die Kleidung der Gothic-Scene entwickelte sich teils abhängig vom jeweiligen Wohnort: in industriellen Ballungszentren herrschte ein eher punklastiger Stil vor, während im süddeutschen Raum in Städten mit historischem Architekturstil Barock und Renaissance-Kleidung bevorzugt wurde.
Der Hang zur Individualität erschwerte eine Vereinheitlichung der Scene, gemeinsam ist fast allen Mitgliedern eine gewisse Melancholie, der Hang zu einem romantisierten Mittelalterbild und eine Vorliebe für die Farbe schwarz, vor allem bei der Kleidung.
Das Thema Religion steht in der Scene nicht im Vordergrund, obwohl etliche Mitglieder sich gerne mit dem Satanismus in Verbindung bringen lasse und heidnische Riten frönen oder Pentagramme und das Petruskreuz tragen.
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